„Ein Trauma ist eine natürliche Reaktion auf ein unnatürliches Erlebnis.“

(Luise Reddemann, Psychiaterin und Psychoanalytikerin) 

Wenn wir von Trauma sprechen, unterschieden wir zwischen Trauma Typ I, bei dem es sich um ein einmaliges traumatisches Ereignis handelt und auch als Schocktrauma bezeichnet wird, und Trauma Typ II, welcher sich wiederholende Traumatisierungen über einen längeren Zeitraum beschreibt und auch als Entwicklungstrauma bezeichnet wird. Typ II Traumatisierungen werden durch Menschen verursacht und führen meist zu komplexen Traumata mit entsprechenden Folgen.

Zwar führt nicht jedes traumatische Erlebnis automatisch zu einer Traumafolgestörung/ Posttraumatischen Belastungsstörunng (PTBS), doch es kommt vor, dass Symptome einer PTBS nicht erkannt, nicht wahrgenommen, nicht ernstgenommen, verharmlost oder fehlinterpretiert bzw. fehldiagnostiziert werden, sich die/der Betroffene nicht an eine traumatische Erfahrung erinnern kann oder sie bewusst oder unbewusst verdrängt hat.

Nicht nur massive traumatische Erfahrungen wie schwere Unfälle, Naturkatastrophen, sexualisierte, körperliche und psychische Gewalt können zu Traumata führen, sondern auch Bindungsstörungen und Bindungsabbrüche, Vernachlässigung, Mobbing, sowie vermeintlich unscheinbare Erfahrungen, wie ein harmloser Sturz mit dem Fahrrad, ein unbedachtes Wort oder Kritik, …

Dies betrifft vor allem Kinder und Jugendliche, die dann durch auffälliges Verhalten auf ihre Traumatisierungen aufmerksam machen. Sie reagieren z. B. mit Aggressionen, Wutanfällen, Hyperaktivität, Panik, Hypervigilanz (Ruhelosigkeit, erhöhte Wachheit), Euphorie/Manie, Depression, Dissoziation, Erschöpfung, Wachstumsstörungen, Verdauungsstörungen, u.ä..
Je nachdem welcher Teil des Nervensystems aktiviert ist. Auch eine AD(H)S kann auf traumatische Erfahrungen zurückzuführen sein.

Erwachsene versuchen „erwachsener“ mit den Symptomen umzugehen, sie mehr zu kontrollieren. Aber auch bei ihnen liegt die Ursache für Traumata oft in der Kindheit.
Sie dissoziieren ebenfalls auf unterschiedliche Art Weise. Für alle Betroffenen ist Dissoziation eine notwendige und sinnvolle Überlebensstrategie.

Dissoziation bedeutet das teilweise oder vollständige Abspalten psychischer Funktionen, die normalerweise zusammenhängen. Betroffene Bereiche sind meist Bewusstsein, Gedächtnis, Wahrnehmung, Identität, Motorik und Körperempfindungen.

Abspaltung bedeutet Trennung und Trennung wiederum bedeutet nicht verbunden sein.
Nicht verbunden sein mit der Umwelt, mit den Mitmenschen und vor allem nicht verbunden sein mit sich selbst und dem Leben.

In der Yoga-Philosophie existiert das monistische System des Advaita Vedānta
(A
Nicht, Dvai Zwei, Veda Wissen; Wissen über die Nicht-Dualität, Nicht-Zweiheit, Nicht-Getrennt-Sein, Einheit, Eins-Sein, Verbunden-Sein mit allem). Folgen wir dieser Philosophie, wird deutlich, dass es keine Trennung, keine Abspaltung gibt.

Das heißt nicht, dass Betroffene von Trauma sich das Gefühl des Getrennt-Seins einbilden. Jedoch ist es „nur“ ein Gefühl des Getrennt-Seins.

Das griechische Wort Trauma bedeutet Wunde, das Sanskrit-Wort Yoga heißt wörtlich verbinden. So lassen sich mit Yoga, bildlich gesprochen, die seelischen Wunden verbinden, wie man auch körperliche Verletzungen mit einem Verband versorgt, jedoch geht es im Yoga vor allem um das Verbundensein aller Ebenen des menschlichen Seins.

Die Traumapädagogik unterstützt, durch viele praktisch anwendbare Methoden, sowohl die von Trauma Betroffenen, als auch deren Systeme in ihrem Heilungsprozess.

Die Systemische Traumapädagogik und der Yoga haben das Potential, einzeln oder kombiniert, auf allen Ebenen unterstützend zu wirken. Während der Yoga durch die Körperhaltungen, die Atemtechniken, die Meditation und die Yoga-Philosophie und -Psychologie wieder ins Verbundensein mit sich selbst führt, stützt sich die Traumapädagogik auf die folgenden fünf Säulen:

Die Annahme des guten Grundes
Alles was du fühlst und zeigst, ergibt einen Sinn!

Wertschätzung
Du bist gut so, wie du bist und wirst gesehen!

Partizipation
Du sollst teilhaben an dem, was wichtig für dich ist!

Transparenz
Ich werde offen und ehrlich mit dir sein!

Spaß und Freude
Lass uns Freude in dein Leben bringen!

Unter Berücksichtigung dieser fünf Säulen, der Methoden der Traumapädagogik und einer traumasensiblen und bindungsorientierten Yoga-Praxis, möchte ich dir an einem sicheren Ort einen geschützten Rahmen bieten, um dich auf deinem Weg des Verbundenseins zu begleiten.