Traumasensitiver Yoga – TSY®

Der klassische Aufbau einer Yogastunde beinhaltet Körperübungen, Atemtechniken und Meditation. Der/die Yogalehrer*in demonstriert den Übenden die Körperhaltungen, leitet an, korrigiert verbal oder „Hands on“, indem er/sie durch Berührung Impulse setzt und so die Haltungen richtig eingenommen und erspürt werden können.
Der/die Lehrende gibt vor, wie der Atem geführt, wie lange eine Körperübung gehalten werden soll und wie Arme und Beine positioniert werden können. Sprechpausen geben den Teilnehmenden die Möglichkeit, ganz bei sich zu sein, um in Ruhe selbstständig zu üben. Nach jeder Übung erfolgt meist ein kurzes Nachspüren. Zum Ende der Stunde wird in Śavāsana, der Totenhaltung, in Rückenlage der Wirkung des Yoga entspannt aber präsent nachempfunden.

All die Hilfestellungen und die Erfahrungen, die in einer klassischen Yogapraxis gemacht werden können, werden von traumatisierten Menschen, die wenig Zugang zum eigenen Körper haben, so nicht erfahren und/oder als bedrohlich empfunden. Körperliche Berührung, die Befürchtung aufzufallen, etwas falsch zu machen oder nicht zu genügen, sind eng mit einem Gefühl der Scham und des Kontrollverlustes verbunden und können dazu führen, dass der Autorität des/der Lehrenden mehr vertraut wird, als dem eigenen Körper.

Deshalb ist es wichtig, dass der/die Yogalehrer*in über eine fundierte traumasensitive Ausbildung verfügt und gute Kenntnisse über Traumadynamiken besitzt.

Was macht den Yoga traumasensitiv?

Trauma trennt – Yoga verbindet

Yoga bedeutet wörtlich verbinden, zusammenfügen oder anschirren, im übertragenen Sinne aber auch etwas erreichen, was vorher nicht erreichbar war oder sich auf ein Ziel hinbewegen.

Trauma-Energie manifestiert sich im Nervensystem und wird im Körper gehalten. Durch TSY® kann die gehaltene Energie wieder in Bewegung kommen und gelöst werden.

TSY® kann Dich dabei unterstützen, auf sanfte Weise Deine innere Wahrnehmung zu fördern und körperliche Empfindungen anzusprechen, die in einer Haltung möglicherweise spürbar werden. Die Haltungen werden traumasensitiv, aber strukturell und klar angeleitet und durch Sprache kontinuierlich begleitet. Atemübungen und traumpädagogische Methoden werden in das TSY®-Setting eingebunden.

Du erforschst Deine Empfindungen im eigenen Tempo. Ich mache Dir lediglich Angebote, um Dir zu jeder Zeit die Möglichkeit der Selbstbestimmung zu geben. Die Körperhaltungen werden weder verbal noch durch Berührung korrigiert.

Im Wesentlichen geht es im TSY® um Orientierung, um Vertrauen zu Dir und Deinem eigenen Körper und vor allem ums VerbundenSein mit dir selbst.